19.04.21 Psychische Gewalt gegen Kinder
Leserbrief an Bayerwaldboten
Zwiesel zum Bericht vom 17.4.21 „Selbst die Kleinsten können das sehr gut“ Der Brief wurde am 20.4. abgedruckt, unter der Überschrift "Ungeheuerlichkeit". Die hier rot markierten Stellen wurden gestrichen. Die Zwiesler Schulen ziehen positive Bilanz, heißt es in dem Artikel,
der eine Vorgehensweise verharmlost, die eine bislang nie gekannte Form von
psychischer Gewalt gegen Kinder ist. Würde man etwa hustende Kinder Ärzten
vorstellen, damit diese über die Schulfähigkeit entscheiden, wäre das in
Ordnung. Aber kleine Kinder ohne Krankheitsanzeichen mehrmals wöchentlich
zwangsweise zu testen, zudem mit einem Test, der bei Fachleuten völlig
umstritten ist, ist eine Ungeheuerlichkeit. Doch wer sich dem Zwang nicht
unterwirft, wird aus der Schule und seinem sozialen Umfeld ausgeschlossen.
Fällt es so schwer nachzuempfinden, was in den Kindern passiert, die das
mehrmals die Woche mitmachen müssen? Ständig droht die Stigmatisierung vor den
Klassenkameraden, der Ausschluss aus der Gemeinschaft. Wie ein Aussätziger wird
man aus der Klasse genommen und damit an den Pranger gestellt, die danach
folgende Quarantäne stürzt auch die ganze Familie in Angst und die soziale
Isolation und zieht anabsehbare wirtschaftliche Folgen nach sich. Was diese
Prozedur auf Dauer in den kindlichen Köpfen anrichtet, sollte auch der gefühlloseste
Politiker erkennen. Die Eltern haben keine wirkliche Wahl, denn wenn sie ihr
Kind nicht in den Unterricht lassen, haben sie schuld, wenn ihr Kind nicht mehr
mitkommt und nicht mehr dazugehört. Es ist wie die Wahl zwischen Pest und
Cholera.
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